Müllheim Burgruine Neuenfels
Die Ruine der Burg Neuenfels, eine Spornburg, liegt auf einem 595 m hohen Bergsporn in der unmittelbaren Umgebung von Badenweiler, aber auf der Gemarkung von Britzingen, einem Ortsteil der Stadt Müllheim. Die Burgstelle liegt am westlichen Ende des Bergsporns. Auf drei Seiten (Norden, Westen und Süden) war die Burg durch steile Hänge geschützt. Nach Osten wurde der Zugang durch einen tiefen Halsgraben erschwert.
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Die Ruine ist heute ein beliebtes Wanderziel. Eine hergerichtete Aussichtsplattform mit Orientierungstafel auf den Zinnen der Burg bietet einen schönen Rundblick über das Markgräflerland, darunter einen Blick auf die gegenüberliegende Burg von Badenweiler und den Blauen. Bei klarer Sicht reicht der Blick vom Schweizer Jura bis zu den Vororten von Freiburg.
Die Runie der Burg Neuenfels ist über die Schwärze, zwischen Britzingen und Badenweiler, nach 30 Minuten Fußweg mit einem Höhenunterschied von 164 Metern erreichbar.
Die Burg Neuenfels wurde vermutlich um 1300 von den Herren von Neuenfels erbaut, 1343 erstmals erwähnt und ist seit 1540 verfallen. Sie hatte nie eine militärische Bedeutung, sondern wurde als Wohnhaus genutzt. Während des Mittelalters übten die Herren von Neuenfels, die seit 1307 als „de Nuwenfels“ nachgewiesen sind, in der umliegenden Region vielfältige Funktionen aus, so als Burgvögte der Herrschaft von Badenweiler, als Schultheißen von Neuenburg, als Landvogt zu Rötteln, als Abt von St. Trudpert, als Richter oder als Priester da und dort. Doch sie wurden dadurch nicht reich. Für einen Dienst als Abt von St. Trudpert gibt es schlicht kein einziges Dokument, ein Jörg von Neuenfels ist als Custus dort als einziger in den Urkunden zu greifen; Custos, nicht Abt.
1346 verkauften die Neuenfelser die Burg dem Grafen Imer von Strassberg, der als Herr von Badenweiler das Wappen Badenweilers mitgeprägt hat. Die von Neuenfels erhielten die Burg von den von Straßberg wieder als Lehen. Seither waren die Herren von Neuenfels Dienstmannen der jeweiligen Inhaber der Herrschaft Badenweiler. Der letzte Vertreter des Herrengeschlechts von Neuenfels, Christoph von Neuenfels, verkaufte 1538 den Wald rund um die Burg an die Gemeinde Britzingen. Er wohnte dann in Freiburg im Haus Schiffstr. 7, das er erworben hatte. 1547 heiratete er in Freiburg Rosa Snewelin von Landeck. Christoph von Neuenfels starb 1550, seine Witwe am 31. Juli 1603.
Die Burganlage war kastenförmig mit abgerundeten Ecken und hatte eine Ausdehnung von etwa 30 mal 9 Metern. Sie besaß keinen Bergfried. Von der Burg sind nur noch der Graben und Mauerreste sichtbar, die eine Höhe von bis zu 12 Metern erreichen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass bei Sanierungen Veränderungen gegenüber dem ursprünglichen Bau vorgenommen wurden. Die Mauerstärke beträgt etwas über 2 Meter, wobei auf der gefährdeten Ostseite keilförmig auf bis zu 4,50 Meter verstärkt wurde.
Burgen sind im Mittelalter reich an Sagen und Geschichten. So auch die Burg Neuenfels, die Anlass zu einer Moritat des Jahres 1540 gab. Ritter Christoph hatte eine Dogge darauf abgerichtet, dass sie täglich in einem Korb Fleisch aus dem Dorf Britzingen holte. Eines Tages kam das Tier aber nicht im Dorf an, so dass jemand auf die Burg lief, um nach dem Rechten zu schauen. Im Burghof fand man den Ritter und seine Frau, seine Kinder, die Bediensteten und die Dogge tot in ihrem eigenen Blut. Aufgeklärt wurde dieser Kriminalfall nie. Wohl deshalb hatte keiner der Erben Interesse an der weiteren Nutzung der Burg, so dass sie ab 1540 zerfiel.
Eine weitere Überlieferung erzählt von der weißen Frau und einem Schustergesellen. Ein Schustergeselle wird auf der Burgruine von einer weißen Jungfrau angesprochen und um Erlösung gebeten, wofür er mit einem reichen Schatz bedacht würde. Der Schustergeselle vermasselt aber seine Chance und die Jungfrau wurde nicht erlöst. Diese Sage ist die Basis für den historischen Roman von Harald Gritzner „Das Geheimnis der weißen Frau von Neuenfels“.
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