Binzen
Die Gemeinde Binzen liegt im Dreiländereck von Deutschland, der Schweiz und Frankreich an den Südwestausläufern des Schwarzwaldes am Ausgang des Kandertals im Großraum Basel-Weil-Lörrach. Binzen im Markgräflerland im Landkreis Lörrach grenzt im Norden an Fischingen und Schallbach, im Osten an Rümmingen, im Südosten an die Kreisstadt Lörrach, im Süden an die Stadt Weil am Rhein und im Westen an Eimeldingen.
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Schon zu Kaisers Zeiten standen stattliche Gasthöfe im Ort, und keiner dürfte mehr dazu gezwungen worden sein, wirten zu müssen, wie uns dies der Chronist aus früheren Jahrhunderten berichtet, als offenbar mit diesem Wirtschaftszweig noch keine Familie richtig ernährt werden konnte. Und doch musste sich eben immer wieder jemand im Dorf finden lassen, der die Gemeindewirtschaft, “die Stube”, mit oder auch ohne Pacht übernahm, da sich dort, vor der Einrichtung des Rathauses, die Gemeinderatssitzungen und Bürgerversammlungen abspielten, bei uns übrigens noch bis 1860.
Urkundliche Ersterwähnung. Aus dem Dunkel der Vergangenheit erscheint Binzen historisch belegt mit einer Urkunde, datiert auf den 17. Juli 767. Eine Kopie aus dem 10. Jahrhundert ist erhalten geblieben und liegt im Staatsarchiv zu Paris. Es geht um einen Kaufvertrag, in dem neben Binzen auch die Nachbarorte Rümmingen, Wollbach, Tumringen, Haltingen und Eimeldingen Erwähnung finden, sowie eine damals noch vorhandene weitere Siedlung auf Binzener Gemarkung: “Eppalinchova”, später: “Im Epliger”.
Schon in früheren Jahren konnte die junge Gastronomie von der günstigen Lage des Dorfes an der Kandertalstraße und der unmittelbaren Nähe zu Lörrach, Weil und vor allem Basel profitieren. Dies hat sich im Laufe der Zeit noch verstärkt, so dass sich wie in allen anderen Orten des Markgräflerlandes an den Wochenenden und Feiertagen das gewohnte Bild bietet: Volle Parkplätze vor den Gasthäusern mit Autos aus der näheren Umgebung, allen voran unsere Freunde jenseits des Rheins, deren “BS” und “BL”-Kontingent unangefochten die absolute Mehrheit behauptet. Sicher ist dafür nicht nur der gute Kurs des Schweizer Frankens verantwortlich, sondern in erster Linie eine ausgezeichnete Gastronomie, deren Angebot alle Bereiche zwischen der “gutbürgerlichen Küche” und der “Haute-Cuisine” umfasst und so für jeden Geschmack und Geldbeutel viel zu bieten vermag.
Wie auch andernorts tauchen in Binzen die ersten bekannten Wirtshausbezeichnungen erst mit der Einführung des “Schildrechts” auf, jener landesherrlichen Einwilligung also, dass ein Haus fortan zum Führen eines bestimmten Namens wie beispielsweise “Ochsen”, berechtigt war. Jener “Ochsen” durfte sein Schild erstmals im Jahre 1700 aushängen, dort allerdings noch etwa an der Stelle des heutigen “Schwanen”. Erst 1766 zog man an den jetzigen Standort um.
Obwohl, wie Amadée Membrez in seinem 1928 erschienen Buch “Die Burgvogtei Binzen unter den Fürstbischöfen von Basel”zu berichten weiß, die Binzener beim Röttler Amtmann zu jener Zeit nicht gut angesehen waren, da “die Leute liederlich seien und säßen beim Wirt, anstatt zu schaffen”, erhielt nach dem “Ochsen” einige Jahrzehnte später die “Sonne” als zweites Wirtshaus trotz der strengen obrigkeitlichen Vorbehalte ihr Schildrecht.
Bei dem Antrag des Johann Eckenstein zur Errichtung einer weiteren Wirtschaft zum “Schwanen” spielten die erhofften Basler Gäste eine bedeutende Rolle. Nachdem sein erstes Gesuch im Jahre 1803 abschlägig beschieden worden war, konnte er sechs Jahre später mit neuen und besseren Argumenten und dem Hinweis auf eben diese Besucher aus der Nachbarschaft den gewünschten Erfolg verbuchen, und unter seinem Sohn gleichen Namens galt der “Schwanen” mit seiner herrlichen Gartenwirtschaft am “Lindenbrunnen” schräg über der Dorfstraße vor mehr als eineinhalb Jahrhunderten als “das beste Haus im Dorf”.
Schön übrigens, dass der alte Brunnen im Rahmen der Hauptstraßen-Neugestaltung im Jahre 2000 wieder an seinen angestammten Platz versetzt wurde und das Ortsbild nachhaltig verschönert.
Auch der Müllermeister Gustav Dösserich hatte die Zeichen der Zeit erkannt und trug sich schon Mitte der Zwanziger Jahre mit dem Gedanken, seinem Betrieb eine Weinstube anzugliedern. Sein Vorstoß im Gemeinderat hatte Erfolg und so eröffnete bald die “Markgräfler Weinstube zur Mühle”. Umgeben von Wiesen, beschattet von mächtigen Bäumen und abseits jeden Verkehrslärms wurde die Mühle rasch zu einem begehrten Ausflugsziel vor allem auswärtiger Gäste. 1984 hat die Weiler Gastronomenfamilie Hansjörg Hechler das um einen Hotelanbau erweiterte Anwesen übernommen.
Ein Großfeuer kurz vor Weihnachten 1989 legte den Restaurationsbetrieb für Monate lahm. Nach einem Provisiorium im “Gartenpavillon” eröffnete die “Mühle” in neuem Glanz im Frühsommer 1991. Hotel und Restaurant gehören zu den führenden Betrieben in der Region und sind seit Jahren abonniert auf die verschiedensten Auszeichnungen in den renommierten Fachzeitschriften.
Prominenz aus der ganzen Welt erfreut sich an dem gediegenen Ambiente und der hervorragenden Küche.
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